Reallabor Kleinstadt

Bureau Ruiz Saad wird seine Aktivitäten in der niedersächsischen Kleinstadt Königslutter am Elm fortsetzen. Im Rahmen des vom Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Landesentwicklung geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekts "Kleinstadtexperten" wird Bureau Ruiz Saad in den kommenden zwei Jahren gemeinsam mit Initialdesign in Form eines "Reallabors" eine Vision und Pilotprojekte für die Aktivierung der Innenstadt von Königslutter, einem historischen Stadtteil mit hohem Leerstand, entwickeln. Die im Rahmen des Projekts entwickelte Methodik und Produkte sollen als modellhafter Ansatz für den Umgang mit leerstandsgeprägten Innenstädten deutscher Kleinstädte dienen.







Im Rahmen des Reallabors haben bereits mehrere Workshops und Stadtspaziergänge stattgefunden. Neben der Arbeit mit und an einem leerstehenden Gewächshaus in Königslutter am Elm wird mit interessierten Bürger*innen auf verschiedenen Maßstabs- und Projektebenen gemeinsam die Kleinsstadt weitergedacht. Um diese Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse zu organisieren, wurde die MachBar eröffnet. Ein Laden im Stadtzentrum, der als Treffpunkt für die Kleinstadtexpert*innen dient.








Architekt*innen 
Bureau Ruiz Saad mit Initialdesign
Team 
Ali Saad, Marta Torres Ruiz,
Dr. Wilhelm Klauser, Daniel Almgren Recén, Nora Meynberg
Art 
Invited competition
Auftrageber*in
Stadt Königslutter am Elm, DE
Ort
Königslutter an Elm, DE
Status
laufend

 

Kleinstadt


Wie sieht es eigentlich mit der Lebensqualität im ländlichen Raum, in den Kleinstädten, in den Gemeinden und in den Dörfern aus, nun da Deutschlands Großstädte wachsen? Wie verändern sich die ländlichen Gemeinden, die so charakteristisch für die deutsche und europäische Stadtlandschaft sind und in denen der Großteil der Bevölkerung lebt? Während dort nach wie vor Einfamilienhausgebiete wachsen, der Autoverkehr dominiert und der Onlinehandel floriert, prägt Überalterung und Leerstand die oftmals historischen Stadtkerne. So auch in der niedersächsischen Kleinstadt Königslutter am Elm.
Anhand der Themen



Innenentwicklung, Erreichbarkeit, freiräumliche Qualität und Bevölkerungsbeteiligung wurde für Königslutter am Elm eine Intensivierungsstrategie mit Pilotprojekten vorgeschlagen, die das Wachstum der Stadtränder durch Einfamilienhäuser begrenzt und jegliche zukünftige Entwicklung auf die Innenstadt konzentriert – z. B. mit vielfältigen Wohntypen, neuen Programmen wie urbanen Manufakturen, neuen Mobilitätsformen und hochwertigen öffentlichen Räumen. Parallel dazu wurde die Arbeit innerhalb eines Beteiligungsverfahrens in Form von „offenen Büros“ mit Gemeinde und Bewohnern abgestimmt.


Architekt*innen 
Bureau Ali Saad and Marta Torres Ruiz
(Architektur und Städtebau)
Partner*innen
Initialdesign / Dr. Wilhelm Klauser (Strategie & Programm), w+p Landschaften (Landschaft),
Bernd Hoge Architekten (Berater Tourismus)
Zeitraum
2018/19
Art
Städtische Strategie, Bürgerbeteiligung
Auftraggeber*in
Stadt Königslutter am Elm
Ort
Königslutter am Elm, Niedersachsen, DE
Fläche
386 ha
Status
Completed
Publikation vollständiger Bericht

Wohnen in Potsdam-Krampnitz


Der Entwurf hat zum Ziel, die historische Kaserne Krampnitz zu einem besonderen Quartier Potsdams zu machen, das Natur mit urbaner Dichte, Aktivität und Vielfalt vereint. Dies geschieht durch eine ortsspezifische Entwurfsstrategie, die bestehende Strukturen einbindet und mit kontrastreichen Nachbarschaften verknüpft.
Ein Raster nimmt bestehende Strukturen (Gebäude, Wegenetz, Sichtbezüge) auf und schafft ein klares Wegesystem für Fußgänger und Radfahrer. Es entstehen kontrastierende Viertel, in denen vielfältige Wohntypen angeboten werden. Entlang der neuen Tramlinie entsteht ein dichtes Viertel mit hoher Nutzungsmischung. Es beherbergt Dienstleistung und Gewerbe (auch urbane Produktion) und wird zum Geschäftszentrum des Quartiers. Das Viertel grenzt an eine Binnenlandschaft mit öffentlichen Nutzungen, die vorhandene Wegeverbindungen aufnimmt und die unterschiedlichen Nachbarschaften einbettet.

Bewegungsraster und Binnenlandschaft werden mit einem multimodalen Mobilitätssystem vernetzt, das regionale Verbindungen bis nach Potsdam und darüber hinaus ermöglicht. Die Binnenlandschaft bildet das naturnahe Rückgrat des Quartiers an dessen Nachbarschaft die zentralen Bildungs-, Begegnungs- und Erholungsräume positioniert werden. 
















Unter weitestgehender Erhaltung des Baumbestandes vernetzt sie das Viertel für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen und bündelt öffentliche Infrastrukturen wie Schulen, Kitas und Sport genauso wie wichtige Grünkorridore und Lebensräume für die etablierten Tier- und Pflanzengesellschaften. Die Binnenlandschaft bleibt durch ihren Sukzessionscharakter äußerst pflegeextensiv in ihrer Bewirtschaftung. Die Biotop- und Nutzungstypenkarte sowie der Erhalt des Horstbaumes südlich des Gebäudes 401 liegt dem freiraumplanerischen Konzept zu Grunde. Innerhalb der Blöcke wird das Hofgrün zum halb-öffentlichen Raum. Private sowie gemeinschaftlich genutzte Gärten erhalten durch die Beziehung zueinander einen aktiven, urbanen Charakter. Die interne grüne Durchwegung ermöglicht die Fußläufigkeit abseits von Verkehrstrassen. Durch die Maximierung von Fußgängerverkehr in Spielstraßen, großzügigen Boulevards und Plätzen entsteht ein enges Netz zwischen Grün, Weg, Sport, Erholung, Wohnen und Gewerbe mit einer klaren Abstufung zwischen öffentlich und privat. 



Architekt*innen
Bureau Ali Saad and Marta Torres Ruiz
Zusammenarbeit mit
Treibhaus & Lavaland (Landschaftsdesign)
Zeitraum 
2017/18
Art 
Offener Durchführungswettbewerb in zwei Phasen
Auszeichnung
2. Phase (1 von 9 Teilnehmer*innen)
Auftraggeber*in
Entwicklungsträger Potsdam GmbH im Namen der Landeshauptstadt Potsdam
Ort:
Potsdam, DE
Fläche:
82 ha
Status:
Abgeschlossen

Central State Library Berlin


Unser Entwurf für die Zentral- und Landesbibliothek Berlin interpretiert die Bibliothek des 21. Jahrhunderts als einen großzügigen, offenen Monospace, der sich der Wissensrezeption für alle Teile der Gesellschaft durch alle digitalen und physischen Medien widmet. Um dieses Gefühl von Gemeinschaft und Interaktion zu erzeugen, verbindet das Gebäude verschiedene Wissensbereiche miteinander und mit dem städtischen Kontext. Gleichzeitig bietet der Grundriss eine hohe Anpassungsfähigkeit, die es ermöglicht, die Bibliothek in verschiedene Einheiten zu unterteilen, um unterschiedliche Formen der Nutzung, der Kommunikation, der Intimität und des Lernens zu ermöglichen. Größe, Klarheit und Wiedererkennbarkeit des Kubus stehen in einem komplementären Verhältnis zur großen Offenheit der Parklandschaft auf dem ehemaligen Tempelhofer Flugfeld. Aus der Nähe betrachtet überhöht die sanft schwingende Fassade den kompakten Kubus, lädt in die Bibliothek ein und eröffnet beeindruckende Ausblicke auf den Park.
Das Gebäude ist 60 Meter lang, 12 Stockwerke hoch und hat eine Grundfläche von 74,4 x 74,4 Metern. Diese Dimensionen schaffen eine Kompaktheit, die für die Nutzbarkeit und Lagerung einer Bibliothek sehr günstig ist, da sie kurze Wege schaffen und gleichzeitig Programme geschossweise ordnen. Die großen "Leserampen", Atrien und "Lesefenster" verbinden mehrere thematische Bereiche und betonen so die Interdisziplinarität.

Architekt*innen
Uberbau (Raumkonzept) in Zusammenarbeit mit MARS Architects (Projektleitung
Team 
Ali Saad (verantwortlicher Partner), Fabian
Scholz, Javier Reboreda, Dorothea Kopp.
Zusammenarbeit mit
Lavaland & TH Treibhaus Berlin (Landschaftsgestaltung), Höhler & Partner (Baukosten), Schlaich Bergermann & Partner (Tragwerksplanung), Janowski Ingenieure (Versorgungstechnik), Andreas Flock (Brandschutz), Studio Dinnebier (Beleuchtung), Adrian König (Visualisierung)
Mitbewerber*innen
Wiel Arets, Mecanoo, Grüntuch Ernst, Cruz y Ortiz, GMP, Bolles & Wilson, Nieto Sobejano, Zaha Hadid und 40 weitere
Art
Eingeladener Wettbewerb
Auszeichnung
Ehrenvolle Erwähnung
Auftraggeber*in
Stadt Berlin, DE
Ort
Berlin, DE
Fläche
78.150 m2 GFA (Bibliothek)
Status
Completed
Ausgewählte Veröffentlichungen Baunetz (18.12.2013),
Berliner Zeitung (19.12.2013)


Ruhr Network Metropolis


Unsere Vision für die Ruhr-Metropole - die Netzwerkstadt - basiert auf dem Bestehenden. Sie setzt auf Kooperation, Kommunikation und Koproduktion. Es werden soziale, ökonomische und ökologische Werte geschaffen, die sich im Raum manifestieren und allen Akteuren des Ruhrgebiets dienen. Die Netzwerkstadt definiert drei Themenstädte als Leitbild für zukünftiges Handeln in der Regionalplanung:

1. Die Zeitstadt ermöglicht einen optimierten Alltag jedes Einzelnen: Sie garantiert Erreichbarkeit, kurze Wege, minimierte Fahrtzeiten und organisiert den regionalen und lokalen Güterverkehr.
2. Die Feldstadt strukturiert den Umgang mit großen landwirtschaftlichen Flächen und den urbanen Übertragungen der Ruhr-Metropole: Flächenreserven der Metropole werden taktisch bewirtschaftet und die Flächen aufgewertet.

3. Die Schwammstadt beschreibt eine produktive Nutzung der Wasserressourcen: Wasserressourcen werden nicht nur abgeleitet, sondern produktiv für die Gestaltung der Ruhr-Metropole im Zusammenhang mit dem Klimawandel genutzt. Die Ökonomie des Teilens verbindet die Themenstädte.

4. Die 54. Stadt vermittelt zwischen Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen. Der Ansatz des Teilens verzichtet nicht auf den Konsum, sondern berücksichtigt veränderte Lebensstile und unterschiedliche Lebensentwürfe.

Für die Arbeit in den Themenstädten werden 36 Transformationsinstrumente definiert. Sie zeichnen sich durch dezidierte Ziele, Bezüge zum Bestehenden, Skalierbarkeit, Multiplizierbarkeit und Integrationspotenzial aus. Die Verbindung und Verknüpfung der einzelnen Instrumente dient als Grundlage für die Planung und Steuerung einer prozessorientierten Stadtentwicklung.



Architekt*innnen
Uberbau (Architektur, Städtebau)
Team
Ali Saad, Thomas Stellmach, Javier Reboreda, Dorothea Kopp, Alena Hrabetova, Viktoriya Miteva.
in Zusammenarbeit mit
bgmr (Landschaft), Initial Design (Mobilität)
Berater*innen
Dr. Weert Canzler (Soziologie), Dr. Fritz Reussig (Klimawandel), Prof. Brigitte Scholz (post-industrielle Transformation), Michael Kuchenbecker (Logistik)
Mitbewerber*innen
maxwan, Urban Catalyst, West 8, Kengo Kuma und weitere
Art
Kooperativer Beratungsprozess
Auftraggeber*in
Kommunalverband Metropole Ruhr (RVR), DE
Ort
Ruhr Region, DE
Fläche
4500 km2
Status 
Abgeschlossen
Ausgewählte Publikationen: Bauwelt 7.2014, Vollständiger Bericht